Energiewende: Wie ich es sehe

13. März 2019

Die Energiewende ist in aller Munde, Greta in fast allen Nachrichten und auch ich habe mit dem Solarpark Lieberose schon meinen Teil beigetragen. Lest hier meine persönliche Meinung zu dem Thema.

Seit 1. April 2000 (kein Aprilscherz) wird die Erzeugung von erneuerbarer Energie bezuschusst. Unzählige Anlagen sind aus dem Boden gestampft worden, immer mit dem Hinweis, es wird ja eine bestimmte Menge CO2 eingespart und tausende Haushalte können versorgt werden. Ja, das stimmt und es stimmt auch wieder nicht, denn die Lieferung von Energie geschieht nur bei Sonne und Wind. Nun wird es in unseren Breiten auch mal dunkel und oft weht nicht mal ein laues Lüftchen. Dann haben wir zum Glück noch die Kohle. Die selbst bei langanhaltender Hitze wie 2018 kontinuierlich und zuverlässig Strom liefert. Und dieser Kohle will man jetzt an den Kragen. Man kann nur hoffen, dass es nicht genauso passiert wie bei der Steinkohle. Wir freuen uns, dass sie nicht mehr in Deutschland gefördert wird, importieren sie aber kräftig aus Kolumbien, Südafrika oder Australien. Die Steinkohlekraftwerke gibt es nämlich noch. Und aktuell werden etwa 18 Prozent des Stromverbrauches durch Verbrennung von Steinkohle erzeugt. Aber vielleicht zählt die nicht mehr zu unserem CO2-Abdruck, sondern für Kolumbien, Südafrika und Australien… Und zum Glück gibt es bei uns anderes Klima als dort.

Wir können uns freuen, dass die erneuerbaren Energien schon 40 Prozent des Verbrauchs leisten, wie in 2018 geschehen. Aber das ist eben nur die halbe Wahrheit. Denn sie stehen nicht immer zur Verfügung. Und leisten an anderen Tagen mehr Energie als wir benötigen, was zum Verschenken von Strom oder zu negativen Preisen am Strommarkt führt.

Wo kommt der Strom nach der Braunkohle her?

Doch zurück zur Kohle. Auf den einzigen in größeren Mengen verfügbaren heimischen Bodenschatz wollen wir ab 2038 verzichten. Das kann man machen, wenn die Frage geklärt ist, wo dann der Strom verlässlich herkommt. Und zwar nur dann! Vom Preis will ich noch gar nicht reden, aber der ist für ein Industrieland wie Deutschland auch von Bedeutung!

Insofern ist es gut und richtig, dass im Kohlekompromiss sogenannte Haltepunkte eingebaut sind. Dann wird neu entschieden. Und ich bin überzeugt davon, dass bis auf kleine Insellösungen, großflächig die Versorgung mit erneuerbarer Energie nicht funktionieren wird. 40 Prozent sind eben noch nicht 100 Prozent. Und wenn wir die Differenz auch mit erneuerbaren Energien absichern wollen, bedeutet das noch eine ganze Menge Windräder und Photovoltaikanlagen. Werden das die Bürger mitmachen? Oder werden sie sich große Stromtrassen durch die Heimat verlegen lassen? Ich glaube nein. Und der Fortschritt beim Bau der Stromtrassen und die Bürgerproteste gegen Windräder zeigen mir, dass ich Recht habe.

Was wäre also sinnvollerweise zu tun? Es ist ja nicht von der Hand zu weisen, dass Frühling und Sommer vier Wochen eher kommen und der Herbst vier Wochen später. Die tägliche Abgabe von Wärme aus allen menschlichen Prozessen weltweit muss irgendwo hin. Sie erwärmt täglich den Planeten. Und wenn es wirklich nicht der Mensch ist, der den Planeten erwärmt, sondern die Natur, sind diese Vorschläge so gestaltet, dass sie einen Effekt haben, aber nicht den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährden.

Meine Vorschläge für ein besseres Klima

Der einzige nachwachsende und auch ästhetisch schöne Werk- und Rohstoff ist Holz. Und Holz hat noch die Eigenschaft, CO2 auf Jahrhunderte zu binden. Lasst uns beim Bau also mehr Holz verwenden. In Berlin gibt es schon mehrstöckige Holzhäuser. Die Verwendung von Holz ist ökologisch und auch klimatisch sinnvoll. Holz in Form von Wildnisgebieten im Wald verrotten zu lassen, ist es nicht.

Die Braunkohle wird unter hohen Umweltauflagen weiter abgebaut und verstromt – als sichere Energieversorgung auch in heißen Sommermonaten. Steinkohle und Kernenergie werden sukzessive durch erneuerbare Energie ersetzt – vorausgesetzt, es können genug Windräder und Photovoltaikanlagen aufgestellt werden.

Das EEG wird dahingehend geändert, dass jeder überschüssige Strom aus erneuerbaren Energien, ohne mit Steuern und Abgaben belastet zu sein, zur Wasserstoffproduktion verwendet wird. Dann wäre dies auch betriebswirtschaftlich realisierbar. Wasserstoff hat den Vorteil, dass er als reines Gas in Gasleitungen eingespeist werden kann. Bei der Erwärmung unserer Häuser würde also kein zusätzliches CO2 entstehen. Gasleitungen können auch als Speicher verwendet werden. Zusätzlich wird Wasserstoff vermischt mit CO2 zu Methan und kann direkt verbrannt werden, ebenfalls ohne zusätzliches CO2. Und Wasserstoff lässt sich auch in Fahrzeugen verwenden. Diese fahren zudem noch viel weiter als Fahrzeuge mit Batterien.

Schließlich sollte ein umfangreiches Programm zur Sanierung alter Öl- und Gaskessel seitens der Bundesregierung aufgelegt werden. Wenn die Konjunktur nachlässt, wäre das ein sehr gutes Konjunkturprogramm. Damit es attraktiv für betroffene Bürger ist, wäre jedoch eine Beteiligung von mindestens 50 Prozent notwendig. In meinen Augen wären so Einsparungen von bis zu 20 Prozent möglich. 20 Prozent weniger Öl- und Gasverbrauch für Deutschland ist eine ganze Menge und das trägt dazu bei, unsere Klimaziele zu erreichen. Außerdem wäre das ein ganz anderer Nachahmungswert als der Kohleausstieg. Dazu kommt, dass die Abhängigkeit von Öl und Gas geringer ausfallen würde. Und es muss auch nicht immer ein neuer Gas- oder Ölkessel sein. Es gibt schon sehr effiziente Wärmetauschersysteme, die zudem noch die Wärme des Planeten nutzen.

Alle genannten Punkte sind kleine Stellschrauben, die niemanden zur Verzweiflung bringen, finanziell machbar sind und gegen den Klimawandel wirken. Das jetzige ineffiziente System der Maßnahmen gegen den Klimawandel ist einfach zu teuer…