02. Mai 2018
Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger überreichte an den Landwirtschaftsbetrieb Domin aus dem Senftenberger Ortsteil Peickwitz einen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 47.000 Euro für ein Agroforst-Projekt. Es soll die Möglichkeit eröffnen, Agroforstsysteme – als komplexe Form der Landnutzung – förderberechtigt auszugestalten. Konzeptergebnisse werden Ende 2019 vorliegen. Eine solche Förderung wäre einmalig in Deutschland.
Die rund 47.000 Euro aus der Richtlinie zur „Förderung der Zusammenarbeit für eine markt- und standortangepasste Landbewirtschaftung“ sollen dazu dienen, Möglichkeiten der Etablierung von Agroforstsystemen im Land Brandenburg zu untersuchen.
Durch Agroforstmaßnahmen können Ackerkulturen und Tierwelt positiv beeinflusst werden. Gleichzeitig können sie der Wertschöpfung bei der Landnutzung dienen. Erste Erfahrungen gibt es. Von einer landesweiten bzw. bundesweiten Nutzung kann bisher nicht die Rede sein. Unter welchen Bedingungen Agroforstsysteme ökologisch, ökonomisch und sozial nutzbringende Effekte bringen, soll im Vorhaben „Agroforstwirtschaft als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme“ konzeptionell bearbeitet werden.
Vier Landwirtschaftsbetriebe, der Landes- und Südbrandenburger Bauernverband, der Gewässerverband Kleine Elster-Pulsnitz, der NABU sowie die BTU Cottbus-Senftenberg werden gemeinsam ein Konzept erarbeiten, auf dessen Grundlage das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium prüfen wird, ob sich Agroforstsysteme als Agrarumwelt- und Klimamaßnahme eignen.
Agroforstsysteme sind eine kombinierte Form von Gehölzen und Ackerkulturen bzw. Grünland auf Bewirtschaftungsflächen. Diese Kombinationen können viele Ausprägungsformen haben, da Gehölzkulturen, Flächenanteile und -verteilung und Umtriebszeiten stark variieren können. Derzeit werden auf Grund von Vorgaben nur Agroforstsysteme mit Kurzumtriebsbewirtschaftung umgesetzt. Denkbar ist aber auch die gezielte Einsaat von Blühmischungen in Pufferbereichen, um Flächen ökologisch aufwerten zu können. Auch der Bodenerosion könnte entgegengewirkt werden, Stoffausträge in Grund- und Oberflächenwasser reduziert und die Habitatvielfalt erhöht werden.
Quelle: Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft des Landes Brandenburg