29.01.21
Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecher für Umweltpolitik und Nachhaltigkeit, Wolfgang Roick, zum Beschluss des Landtages zur Phosphorrückgewinnung aus Abwasser und Klärschlamm.
„Klärschlamm enthält wertvollen Phosphor, der dem Boden fehlt. Klärschlamm enthält aber auch andere, für den Boden schädliche Stoffe, so dass er aktuell immer weniger und ab 2020 bzw. 2032 nicht mehr als Düngemittel eingesetzt werden kann. Klärschlamm wird immer häufiger in Verbrennungsanlagen entsorgt. Der Braunkohleausstieg wird die Mitverbrennungskapazitäten deutlich senken. Außerdem geht auf diesem Weg Phosphor verloren. Der wertvolle Phosphor muss also auf anderen Wegen wieder dem Boden zurückgegeben werden. Es muss vor der Entsorgung des Klärschlammes gewonnen werden.
Der Landtag hat sich heute darauf verständigt, das wir möglichst nachhaltige Verfahren zur umweltgerechten Entsorgung von Klärschlämmen und der Rückgewinnung von Ressourcen entwickeln wollen. Wir nutzen die gesetzlichen Übergangszeiten, um zusammen mit Brandenburger Abwasserverbänden und Betreibern von Kläranlagen ein Konzept zur Verwertung und Beseitigung von Klärschlämmen zu entwickeln.
Dabei ist uns der Aufbau regionaler Lösungen wichtig, um lange Transportwege und damit hohe Kosten, die am Ende Bürgerinnen und Bürger tragen müssten, zu vermeiden. Unser Ziel ist es, den Betrieb einer innovativen Pilotanlage zur Klärschlammaufbereitung und Phosphorrückgewinnung im Land Brandenburg zu realisieren.
Ich bin mir sicher, dass wir Wege und Lösungen finden für kalkulierbare und stabile Entsorgungskosten. Gelingt es uns, innovative Anlagen im Land zu etablieren, werden diese Regionen mittelfristig durch zusätzliche Gewerbeansiedlungen, gute Arbeitsplätzen und Zukunftsperspektiven für die dort lebenden Menschen profitieren.“