17. Mai 2018
Geht es nach dem Willen der SPD-Fraktion im Potsdamer Landtag sollen Lehrer-Seiteneinsteiger zukünftig besser qualifiziert werden. Dazu ist für das Plenum Ende Mai eine Änderung des brandenburgischen Lehrerbildungsgesetzes geplant.
Ein Konzept zur Qualifizierung von Seiteneinsteigern in den Schuldienst sieht vor, dass 500 Quereinsteiger zukünftig intensiver qualifiziert werden sollen. Dafür werden ab 2019 insgesamt rund 13 Millionen Euro jährlich benötigt.
Geplant ist, dass Seiteneinsteiger zunächst befristete Arbeitsverträge für 15 Monate erhalten und die Qualifizierung zukünftig vor dem ersten Unterrichtseinsatz erfolgen soll. Nach Ende der 15 Monate wird individuell über eine Entfristung entschieden. Bisher erfolgt die Qualifizierung der seit August 2016 eingestellten Seiteneinsteiger berufsbegleitend. Neben der Universität Potsdam erfolgt die Qualifizierung der Lehrer auch an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Zudem soll der Personenkreis der Seiteneinsteiger erweitert werden, der für den Erwerb eines Lehramtes in Frage kommt, beispielsweise durch Fachhochschulabsolventen.
„Ich halte dieses Vorgehen für notwendig und richtig, weil wir nicht nur in Brandenburg zu wenige Lehrerinnen und Lehrer haben, sondern in allen Bundesländern“, erklärt der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick. „Seiteneinsteiger bringen wertvolle Berufserfahrungen mit, die für den Unterricht in unseren Schulen von Vorteil sein können. Allerdings rufe ich natürlich auch dazu auf, den Beruf des Lehrers auf klassische Art zu erlernen“, so Roick weiter. „Eine gesunde Mischung aus Seiteneinsteigern und klassischen Lehrern kann meiner Meinung nach ein guter und richtiger Weg in die Zukunft sein“, sagt der Landtagsabgeordnete.
Hintergrund der Überlegungen, Seiteneinsteigern als Lehrer zu qualifizieren, ist die Tatsache, dass der Lehrerbedarf in den kommenden Jahren nicht alleinig durch Lehramtsabsolventen gedeckt werden kann. Zum aktuellen Schuljahr wurden 1.078 neue Lehrkräfte eingestellt, davon waren rund 21 Prozent Seiteneinsteiger. Insgesamt sind derzeit rund 19.500 Lehrkräfte im Land tätig.